Luftfeuchte und Lufttemperatur: Schlüsselfaktoren für ein behagliches Raumklima
Generell werden Raumtemperaturen zwischen 17 und 24 ° C von den meisten Menschen als „behaglich“, also als äußerst angenehm, empfunden. Allerdings ist das persönliche Temperaturempfinden individuell verschieden und auch das Alter spielt hierbei eine entscheidende Rolle. So bevorzugen beispielsweise Kleinkinder oder ältere Menschen eine tendenziell wärmere Raumtemperatur. Wie Menschen Temperaturen wahrnehmen, hängt jedoch auch unmittelbar mit der Höhe der Luftfeuchtigkeit zusammen. Beispielsweise wird das Klima in einem Raum mit einer Temperatur von 20 ° C bei einer Luftfeuchte von etwa 60 % als behaglich empfunden, bei 80 % jedoch als unbehaglich feucht.

Als Richtwert gilt: In Wohnräumen sollte die relative Luftfeuchtigkeit in etwa 50 % betragen. Da die Räume, je nach Einsatzzweck, aber unterschiedlich stark beheizt werden und die Feuchtigkeit in Küche und Bad für gewöhnlich höher ist als im Rest der Wohnung, kann dieser Idealwert stark variieren:
- Wohn- oder Arbeitszimmer/ Schlafzimmer: 40-60 %
- Küche: 50-60 %
- Badezimmer: 50-70 %
Um die Raumluftfeuchtigkeit schnell und effizient ermitteln zu können, hat sich der Einsatz eines so genannten Hygrometers bewährt. Führen Sie die Messung ausschließlich in gut gelüfteten und beheizten Räumen durch, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.
Luftfeuchtigkeit im Badezimmer als Sonderfall
Gerade in Feuchträumen wie dem Badezimmer kann während und nach dem Duschen eine relative Luftfeuchtigkeit von bis zu 80 % erreicht werden. Daher ist auf eine ausreichende Belüftung zu achten. In innenliegenden Bädern ohne Fenster sollte der Luftaustausch über eine geöffnete Tür und durch Lüftungsanlagen sichergestellt werden.
Erhöhte Feuchtigkeit in Innenräumen: Ein weit verbreitetes Problem

In der Tat ist eine zu hohe Luftfeuchte im Wohn-, Schlaf- oder Arbeitsbereich ein unter Mietern bzw. Haus- und Wohnungsbesitzern weitverbreitetes Problem, insbesondere während der kälteren Herbst- und Wintermonate. Die Auswirkungen von zu viel Raumfeuchtigkeit sind dabei teils gravierend:
- Schädigung der Bausubstanz: Auf Dauer kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit die Substanz des Gebäudes nachhaltig schädigen, was in vielen Fällen auch mit einer Wertminderung der Immobilie einhergeht. Bei Holz- und Stahldecken besteht obendrein die Gefahr von Fäulnis bzw. Korrosion. Aber auch Schimmelpilze können feuchten Wänden, Mauern und Decken erheblich zusetzen.
Tabelle zur Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit Tabelle zeigt die relative Raumluftfeuchtigkeit in Abhängigkeit von der Raumtemperatur und verdeutlicht, wie sich die Feuchtigkeit mit sinkender Temperatur erhöht. Besonders relevant ist der sogenannte Taupunkt – die Temperatur, bei der die Luft gesättigt ist und Wasserdampf zu Kondenswasser wird. Ein Beispiel: Bei einer Raumtemperatur von 20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 % liegt der Taupunkt bei etwa 9,3 °C. Eine Luftfeuchtigkeit Tabelle hilft dabei, diese Zusammenhänge schnell zu erkennen und zu verstehen. Wird die Taupunkttemperatur an Wänden oder Fenstern unterschritten, kann sich Kondenswasser bilden, was das Risiko für Schimmelwachstum erhöht. Daher ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit im Innenraum regelmäßig zu überwachen und durch richtiges Lüften sowie Heizen auf einem optimalen Niveau zu halten.
Raumtemperatur (°C) | Relative Luftfeuchtigkeit (%) | Taupunkt (°C) |
---|---|---|
10 | 90 | 9.0 |
15 | 80 | 9.5 |
20 | 70 | 9.4 |
20 | 60 | 11.0 |
20 | 50 | 9.3 |
20 | 40 | 7.3 |
25 | 70 | 15.1 |
25 | 60 | 14.1 |
25 | 50 | 11.6 |
25 | 40 | 9.2 |
Woher kommt die Feuchtigkeit in der Wohnung?

Indem sie atmen und schwitzen, sind sowohl Zimmerpflanzen und Haustiere als auch die Haus- oder Wohnungsbewohner maßgeblich am Anstieg der Raumluftfeuchtigkeit beteiligt. Einem Bericht des Rosenheimer Instituts für Fenstertechnik zufolge produziert ein Mensch beim Atmen ca. 1.200 g Wasserdampf pro Tag. Weitere 1.000 g bis 3.000 g entstehen beim Kochen, 1.000 g beim Baden oder Duschen. Ist die Luftfeuchtigkeit in einem Raum zu hoch, kann das Wasser unter bestimmten Voraussetzungen kondensieren und es kommt zu den oben genannten Feuchtigkeitsschäden. Eine Kondensation findet immer dann statt, wenn die Oberflächentemperatur der Außenwände und Fenster deutlich geringer ist als die Raumtemperatur:
- Sobald die Raumluft auf die kühlere Oberfläche der Wand trifft, kühlt diese ab. Gleichzeitig erhöht sich die relative Luftfeuchte der Wand.
- Da kalte Luft aber weniger Wasser aufnehmen kann, bildet sich, sobald die maximale Wasserdampfsättigung erreicht ist (relative Luftfeuchte 100 %), Kondenswasser.
Feuchte Wände haben unterschiedliche Ursachen
Eine unzureichende Wärmedämmung begünstigt den Temperaturabfall und fördert somit auch die Bildung von Kondenswasser an Scheiben und Innenwänden. Aber auch ein schlechtes Heiz- und Lüftungsverhalten kann Feuchtigkeitsprobleme in Innenräumen begünstigen. Für eine optimale Luftfeuchtigkeit in Innenräumen ist richtiges und regelmäßiges Lüften demnach das A und O. Ein weit verbreitetes Problem, das oft hausgemacht ist, ist die Kondensationsfeuchte. Beim Kochen, Duschen und durchs reine Atmen tragen wir selbst dazu bei. Dadurch entsteht jede Menge Kondensat, das bei ungünstigen Raumbedingungen zu Schimmelbefall führen kann.
Was kann man gegen Feuchtigkeit in der Wohnung tun?
Für ein angenehmes Raumklima sollte die relative Raumluftfeuchtigkeit, gemessen in der Mitte des Raums, den Optimalwert von ca. 50 % nicht überschreiten. Ein regelmäßiger Austausch der Raumluft in Verbindung mit einer Reduktion der Feuchte ist deshalb unabdingbar. Sofern Sie nicht über eine automatische Lüftungseinrichtung verfügen, sollten Sie Wohn- und Schlafräume 2 bis 3-mal täglich stoßlüften. Öffnen Sie hierfür die Fenster komplett und schließen Sie sie nach kurzer Zeit wieder. Wichtig ist, dass bei jeder Lüftung ein vollständiger Luftaustausch stattfinden kann. Dieser ist beim Stoßlüften etwa 30-mal so hoch wie bei der „Kipplüftung“, bei der das Fenster über einen längeren Zeitraum gekippt wird. Verzichten Sie daher gerade im Winter auf gekippte Fenster, da der Raum bei niedrigen Außentemperaturen sonst schnell auskühlt. Bei dauerhafter Kipplüftung verringert sich außerdem die Wandoberflächentemperatur an angrenzenden Oberflächen, was häufig zu einer Schimmelbildung führt. Um Energiekosten zu sparen, bietet es sich an, zwei gegenüberliegende Fenster bzw. ein Fenster und die gegenüberliegende Tür zu öffnen und so für Durchzug zu sorgen (so genannte Querlüftung).

Wenn lüften nicht hilft: Tipps zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit
Um eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, sollte regelmäßig stoßgelüftet werden, idealerweise 3-mal täglich für 10-15 Minuten. Richtiges Heizen kann ebenfalls helfen, die Luftfeuchtigkeit zu senken. Es ist wichtig, nasse Wäsche nicht in feuchten Räumen zu trocknen. Technische Lösungen wie Kondenstrockner und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung können ebenfalls unterstützen.
Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit können Pflanzen im Raum helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Wasserquellen wie Aquarien oder Zimmerbrunnen sind ebenfalls nützlich. Nach dem Duschen kann der Wasserdampf durch geöffnete Türen in die Wohnung ziehen und für Feuchtigkeit sorgen. Luftbefeuchter sind eine teurere, aber effektive Lösung zur Raumbefeuchtung.