Die 4 wichtigsten Punkte, die Sie beim Kauf einer gebrauchten Immobilie unbedingt beachten sollten

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Der Wunsch nach dem eigenen Haus oder einer persönlichen Eigentumswohnung ist für viele ein großes Thema. Vor allem Objekte zu günstigen Konditionen erscheinen auf den ersten Blick reizvoll. 

Doch Vorsicht: Nicht selten verbirgt sich hinter einem vermeintlichen Schnäppchen ein Anwesen mit hohem Instandsetzungsoder Reparaturbedarf! Als Interessent sollten Sie daher vor dem Immobilienkauf genau prüfen, was Ihnen für Ihr Geld wirklich geboten wird. Hier kommt eine 4PunkteCheckliste, die Ihnen effektiv hilft, einen teuren Reinfall zu vermeiden.

1. Der Kaufpreis muss angemessen sein!

Häuser und Eigentumswohnungen sind gefragt wie nie zuvor. Günstige Zinsen und die Angst vor einem Wertverfall des Euros sorgen für die zunehmende Attraktivität von Immobilien. Leider führt dieser Hype nicht selten dazu, dass beim Immobilienkauf unangemessene Preise gefordert werden. Insbesondere Objekte in begehrten Lagen erfahren regelmäßig einen Aufschlag, der sich weniger am tatsächlichen Wert, als vielmehr an den Wunschvorstellungen des Verkäufers orientiert. Oftmals wird in solchen Fällen durch den Altbesitzer oder das Maklerbüro künstlich Druck beim Immobilienkauf aufgebaut nach dem Motto: "Wenn Sie sich nicht schnell entscheiden, geht das Objekt an einen anderen Interessenten." Seien Sie hier stets vorsichtig! Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um das Haus oder die Wohnung vor dem Immobilienkauf hinsichtlich des aktuellen Zustandes eingehend durch einen Gutachter prüfen zu lassen. Auf diese Weise erfahren Sie den tatsächlichen Zeitwert und können dann anhand von geprüften Fakten entscheiden, ob der für den Immobilienkauf geforderte Preis wirklich angemessen ist oder nicht. Insbesondere wenn das Objekt der Kapitalanlage dienen soll, können Sie so hohe finanzielle Verluste vermeiden.

2. Gibt es ungünstige Bauprojekte in der Umgebung?

Sowohl die Attraktivität der künftigen Wohnlage als auch die Entwicklung des Wertes Ihrer Immobilie hängen in entscheidendem Maße von der jeweiligen Umgebung ab. Immer wieder kommt es vor, dass Objekte in scheinbar hervorragender Lage zum Beispiel an einem Waldrand den Besitzer wechseln und sich dann nach dem Immobilienkauf herausstellt, dass in direkter Nachbarschaft eine neue Wohnsiedlung, eine Schnellstraße oder sogar eine Fabrik geplant ist. Der Wert des Hauses sinkt in solchen Fällen ebenso rapide wie nachhaltig. Erkundigen Sie sich daher vor dem Immobilienkauf beim zuständigen Gemeindeamt nach den entsprechenden Bauplanungen.

3. Wie hoch sind die Folgekosten?

Beim Erwerb eines Wohnoder auch Gewerbeobjekts spielen nicht nur die direkt für den Immobilienkauf anfallenden Kosten eine Rolle. Auch mögliche Sanierungsund Modernisierungskosten, Aufwendungen für die Instandhaltung und nicht zuletzt die laufenden Kosten für den Betrieb des Hauses müssen beim Immobilienkauf beachtet werden. Oftmals ergeben sich anstehende Sanierungen bereits aus der Expertise des Gutachters (siehe Punkt 1) oder bei seriösen Anbietern aus den Informationen des Verkäufers. Stellen Sie hier am besten eine möglichst detaillierte Liste zusammen, welche Maßnahmen nach dem Immobilienkauf erforderlich sind. Neben Dachund Fassadenreparaturen sind vor allem energetische Sanierungen ein wichtiges Thema. Prüfen Sie also, welche Kosten durch den Einbau vernünftiger Dämmung, einer modernen Heizungsanlage und gut isolierten Fenstern zu erwarten sind und beziehen Sie diese Kalkulation in Ihr Finanzierungskonzept mit ein. Vergessen Sie nicht die Nebenkosten, die Ihnen für Strom, Gas, Zuund Abwasser sowie gegebenenfalls auch für Fernwärme entstehen.

4. Prüfen Sie alle Unterlagen gründlich!

Was für den Kauf eines Gebrauchtwagens gilt, ist auch beim Immobilienkauf zu beachten: Prüfen Sie alle Unterlagen gründlich! In vielen Fällen ergeben sich aus den vorgelegten Dokumenten wichtige Anhaltspunkte für den tatsächlichen Zustand des Objekts. Wann wurde die letzte Wartung der Heizungsanlage durchgeführt? Hat der Schornsteinfeger Mängel festgestellt, die noch nicht behoben worden sind? Und gibt es vielleicht Unterlagen, die auf feuchte Kellerräume oder ein undichtes Dach hindeuten könnten? Nehmen Sie sich für diese Prüfung ausreichend Zeit und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Seriöse Verkäufer werden Ihnen immer eine gründliche Einsicht in alle für den Immobilienkauf relevanten Dokumente ermöglichen. Zu guter Letzt sollten Sie es dann auch nicht versäumen, den Kaufvertrag in allen Details zu prüfen. Der beurkundende Notar ist verpflichtet, Sie dabei umfassend zu unterstützen und Ihre diesbezüglichen Fragen vollständig zu beantworten. Haben Sie alles verstanden und sagt auch Ihr Bauchgefühl ja, steht dem Immobilienkauf nichts mehr im Wege.