Historischer Bahnhof Bischofsheim wird erhalten

Kategorien: Horizontalsperre

Die Gemeinde Bischofsheim bat uns, sie bei der Erhaltung Ihres Bahnhofsgebäudes zu unterstützen. Aufmerksam wurde man auf die Problematik eindringender Feuchtigkeit durch die Klagen der Pächter im Erdgeschoss, da im Kundenbereich die Wandinnensockel ausblühten.

In der folgenden Untersuchung gemeinsam mit dem Bischofsheimer Bauamt stellten wir fest, dass das Gebäude aus der Jahrhundertwende im Eingangsbereich über sechs Meter tief im Erdreich stand und mangelhaft bis gar nicht abgedichtet war.

Zusätzlich stellte sich heraus, dass die historischen Eisendecken massiv unter dem von außen eindringenden Wasser litten. Denn Bodenwasser wirkt durch seinen Salzgehalt zusätzlich korrodierend auf Eisen.

Also wurde als zusätzliches, noch wichtigeres Ziel der Schutz der historischen Eisenträgerdecken definiert, bei gleichzeitiger Trockenlegung des Gebäudesockels und damit des Kundenbereiches der Pächter. In Zeiten knapper Gemeindebudgets wurden wir gebeten, die Maßnahme auf das Nötigste zu beschränken.

So entschied das Bauamt auf unsere Empfehlung, dass wir "nur" den Gebäudersockel auf einen Meter Tiefe freilegen würden, dort unter der Decke eine Horizontalsperre mittels unseres bewährten Paraffinverfahrens einbringen und mit einer hochwertigen Außenabdichtung kombinieren würden.

Die Tiefbauarbeiten waren eine Herausforderung, denn in diesem Bereich ist der Eingang für alle Bahnfahrenden, die den Bahnhof täglich betreten und verlassen. Durch entsprechende Sicherungsmaßnahmen wurde der Personenverkehr im öffentlichen Bereich gewährleistet und die Abdichtungsmaßnahmen konnten ihren Lauf nehmen.

Nachdem sowohl die Horizontalsperre unterhalb der Decke als auch die Vertikalabdichtung in höchster Güte eingebracht und in diesem Zuge auch diverse Rohrleitungen erneuert wurden, wurde der Außenbereich wieder hergestellt und die Arbeiten durch das Tiefbauamt abgenommen.

So ertüchtigt wird die Gebäudedecke noch ein weiteres Jahrhundert erleben und die Pächter können ihre Gäste jetzt wieder in trockenen Räumen bewirten.