Drainage verlegen - Tipps

Kann man eine Drainage einfach so verlegen oder gibt es gewisse Sachen zu beachten? Kann man das selbst machen oder sollte man lieber einen Fachmann zu Rate ziehen? Wir haben auf Ihre Fragen die passenden Antworten.

Drainage verlegen

Wann macht es Sinn, eine Drainage zu verlegen?

In der Zeit bis Ende der 70er Jahre gab es keine standardisierte Verfahrensweise, Gebäude gegen flüssig eindringendes Wasser, abzudichten. Aus diesem Grund entwickelte man ein Dränsystem, durch welches das aufstauende Sickerwasser, nach Regenfällen in schlecht wasserdurchlässigen Böden (z. B. Ton/Lehm) in die Bodenfeuchte gemindert wurde. Besonders die bis Ende der 60er Jahre übliche Bauweise der nichtdurchgehenden Bodenplatte bedurfte der Abführung des Sickerwassers. Ansonsten konnte unter Umständen das Wasser in der Fuge zwischen Bodenplatte und Mauerwerk in den Keller eindringen.

Die Bau- und Abdichtungstechnik hat sich seitdem enorm weiterentwickelt. So, dass Gebäude heutzutage problemlos gegen drückendes Wasser abgedichtet werden können. Somit ist es bei neuwertigen Gebäuden, welche auf einer durchgehenden Bodenplatte, bestehend aus dem heute standardisierten WU-Beton errichtet sind, nicht erforderlich, eine Drainage zu verlegen, da die abgedichteten Bauteile jegliche Wasserbelastung aushalten.

Drainage selber verlegen - Gefahren und Risiken

Drainage verlegen

Um die Kosten gering zu halten, greifen viele Grundstückbesitzer gerne auf Marke Eigenbau zurück. Doch ist es beim Verlegen von Drainagen sinnvoll selbst Hand anzulegen? Die Möglichkeit der Eigeninstallation besteht durchaus, da alle Materialen zum Bau von Drainagen frei erwerblich sind. Doch dabei kann auch Einiges schiefgehen. Leitet eine Drainage das Wasser nicht ordentlich vom Mauerwerk ab, dann nimmt Ihre Immobilie erheblichen Schaden und Sie verursachen im Nachhinein noch höhere Kosten. 

Wir raten daher immer, die Hilfe von Fachleuten in Anspruch zu nehmen. Diese wissen ganz genau, welches Material man am besten für Drainagen am Haus oder im Garten verwendet. Nicht ohne Grund wurde durch das Deutsche Institut für Normung für eine Drainage nach DIN 4095 (Dränung zum Schutz baulicher Anlagen) festgelegt: Diese muss aus einer Schicht Kies zur Fassung anstehenden Bodenwassers, einer Filterschicht Drainagekies sowie einem Filtervlies bestehen. Ferner sind für die Aufnahme sowie die Ableitung des Wassers Drainagerohre mit einem Gefälle von mindestens 0,5 Prozent zur Hebeanlage zu verlegen. Auch Revisionsschächte für die Wartung und Inspektion sowie für Reinigungsarbeiten sind nötig.

Eine Vielzahl von Bedingungen also, welche es zu beachten gilt. Doch mögen diese Voraussetzungen auch lästig oder (für einen Laien) unnötig erscheinen - damit eine Drainage störungsfrei und zuverlässig funktioniert, sind sie unabdingbar!

Kostenübersicht wenn Sie eine Drainage verlegen

Neben den Materialien, wie Dränrohre, Spülschächte, Kies und Vlies, müssen sie ebenfalls an das Abführen des Wassers denken. In vielen Städten und Gemein-den ist es verboten, das Dränwasser in den Kanal zu leiten. In dem Fall muss eine Rigole errichtet werden. Dies bedeutet, dass für die Machbarkeit zunächst ein Bodengutachten erstellt werden muss. Nach den Angaben des Geologen wird ein mehrere Kubikmeter großes Loch errichtet, welches mit Kies gefüllt wird. Hier wird das, durch die Drainage abgeleitete Wasser hineingeführt und versickert im Kiesbett.

Addiert man diese Kosten zusammen, ist es definitiv keine günstige Maßnahme, eine Drainage zu verlegen. Bei Gebäuden, welche nach den 70er Jahren errichtet wurden, ist es demnach sinnvoller darauf zu verzichten, eine Drainage zu verlegen und stattdessen eine fachgerechte Außenabdichtung zu errichten.

FAQs Drainage