Schlagregen

Schlagregen kann die äußere Gebäudehülle belasten, wenn der Feuchteschutz bzw. die Feuchtebilanz der Fassade nicht stimmt. Grundsätzlich muss ein Fassadensystem immer in der Lage sein, mehr Feuchte durch Diffusion in der Trockenperiode abzugeben, als es bei der Beregnung aufgenommen hat. Eine funktionierende Fassade zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass sie verhindert, dass Regenwasser bis zur Innenseite der Außenwände durchtritt.

Schlagregen

Unterschiedliche Fassadensysteme

Schlagregen kann zu Feuchteschäden im Gebäudeinneren führen

Je nach Region und der davon abhängigen Jahresniederschlagsmenge in Kombination mit der maximalen Windströmungsgeschwindigkeit – sie entscheidet über den Anpralldruck des Regenwassers auf die Fassade – werden unterschiedliche Fassadenformen gewählt. Man unterscheidet dabei zwischen:

  • einstufigen Fassaden (Pfosten-/Riegelkonstruktionen, Wärmedämmver-bundsystemen etc.)
  • zweistufigen Fassaden (zweischaliges Mauerwerk, Mauerwerk mit Verschieferungen etc.)
  • Regenspeicherfassaden (historisches, unverputztes, dickes Mauerwerk, Sichtfachwerk etc.)

So bestehen etwa für die windreichen Regionen in Küstennähe und in den Mittelgebirgsregionen, die in der DIN 4108 der Schlagregenbeanspruchungsgruppe III zugeordnet werden, höhere Anforderungen an den Schlagregenschutz als, z. B. für die Kölner Bucht mit geringerer Windintensität (Schlagregenbeanspruchungsgruppe I). Die Ursachen für einen schlagregenbedingten Feuchteeintritt in das Gebäudeinnere sind meistens die Verwendung eines falschen Außenwandputzsystems oder Beschädigungen wie Risse, schadhafte Fugen oder sonstige Wasserzutrittsöffnungen in der Fassadenoberfläche.