Pfusch am Bau - wir konnten den Keller retten

Kategorien: Außenabdichtung

In ihrer Not haben sich die Hauseigentümer an uns gewandt und als unser Bausachverständiger im Keller des Neubaus stand, konnte er es nicht glauben: nach nur einem Jahr war der komplette Keller ein Sanierungsfall.

So nahm das Unglück seinen Lauf:

Unsere Kunden waren leider ein Opfer von Pfusch am Bau geworden. Der Bauunternehmer hatte für die Abdichtungsarbeiten einen Subunternehmer beauftragt, der schlampig und fehlerhaft gearbeitet hatte und die Fehler wurden nicht bemerkt, da die Bauaufsicht auch nicht funktionierte.

Das Ergebnis dieser unglücklichen Verkettung: das Wasser ist in flüssiger Form in den Keller gelaufen und hat den Kellerboden, sprich die Dämmung  und den Estrich, vollkommen durchnäßt und die Außenwände waren auch völlig durchfeuchtet.

Im Einzelnen sind folgende Fehler gemacht worden:

  • Am Wand-Sohlen Anschluss (dort, wo die Außenwände auf die Bodenplatte treffen) wurde keine Hohlkehle ausgeführt mit der Folge, dass an dieser wichtigen Stelle zum Teil überhaupt keine Abdichtung vorhanden war oder die Schichtstärken der Bitumenabdichtung sehr ungleichmäßig waren.
  • Die Noppenbahn (die sowieso keine vernünftige Funktion hat) wurde tatsächlich mit Nägeln durch die Dämmung in die Abdichtung geschlagen und hat somit die Abdichtung beschädigt. Wasser konnte an diesen Stellen in die Wände eindringen.
  • Die Drainage wurde mit Kontergefälle eingebaut und war deswegen nutzlos. Bei Regen stand das Wasser dann auf dem Lehmboden an, wurde nicht abgeführt und ist durch den undichten Wand-Sohlen Anschluss in die Estrichdämmung gelaufen und hat sich im gesamten Kellerboden verteilt.
  • Zusätzlich wurden die Außenwände noch mit einem falschen Material gedämmt (expandiertes Polystyrol- anstatt extrudiertes Polystyrol).
  • Die Wandflächen an den Lichtschächten wurden mit nicht lichtbeständigem Bitumen abgedichtet.
  • Durchdringungen wurden mangelhaft abgedichtet

Hier sieht man die Fehlstellen in der Abdichtung am Wand-Sohlen Anschluss

Die Abdichtung der Wand am Lichtschacht wurde mit einem falschen Material ausgeführt

Die Durchdringung eines Rohrs wurde fehlerhaft abgedichtet

Folgende Gewerke mussten wir dann komplett neu ausführen:

Es half alles nicht: zum Schock unseres Kunden mussten wir die Außenabdichtung, die Drainage und den Kellerbodenaufbau noch einmal komplett neu machen, diesmal aber fachmännisch und in höchster Qualität.

Gerade bei der Außenabdichtung kommt es auf viele kleine Details an. So wird der Untergrund von uns penibel vorbereitet: alle Altbeschichtungen werden entfernt und die Wand inklusive dem Bodenanschluss von allen losen Teilen gesäubert. Die Kanten werden gebrochen und eine Hohlkehle angebracht. Zu besseren Haftung der ersten Abdichtungsschicht bringen wir einen Spritzbewurf an. Danach folgen noch drei abdichtende Schichten. Zum Schluss werden zum Schutz der Abdichtung und zur Dämmung Perimeterplatten angebracht. Durchdringungen dichten wir mit Flüssigkunststoff ab und die Wände an den Lichtschächten werden mit einem lichtbeständigen Kombiflexmaterial abgedichtet. 

 

 

 Untergrundvorbereitung
 

 

 

Der Spritzbewurf zur besseren Haftung des nachfolgenden Dichtputzes

Der Dichtputz als erste Abdichtungsschicht

Nach dem Dichtputz haben wir die kunststoffmodifizerte Bitumendickbeschichtung in 2 Lagen mit Gewebe aufgetragen

Ein Detail: die Abdichtung von Durchdringungen

An den Lichtschächten dichten wir die Wände mit einem lichtbeständigen Material ab

Nach mehreren Wochen hatten wir eine neue Außenabdichtung und Drainage, auf der Bodenplatte im Keller neue Schweißbahnen und einen neuen Estrich eingebracht. Außerdem haben wir den Sockel abgedichtet und die Innenseiten der Außenwände mit Sanierputz verputzt.

Es war viel Arbeit gewesen und mit hohen Kosten verbunden, aber am Ende waren unsere Kunden überglücklich, dass sie endlich einen trockenen Keller hatten, den sie nun weiter ausbauen und nutzen konnten.