Vom Büro auf die Baustelle

Kategorien: Menschen im Fokus

Raus aus dem Büroalltag und für ein paar Tage in das richtige ISOTEC-Leben eintauchen. 

Einer meiner Vorsätze während meines ersten Jahres in der ISOTEC-Zentrale in Kürten war, dass ich unbedingt aktiv das Leben in einem unserer Fachbetriebe kennenlernen wollte. Mit aktiv meinte ich nicht nur unsere technischen Mitarbeiter begleiten, sondern auch richtig mitarbeiten. Meine Intention war die, dass ich als Personalerin verstehen und fühlen wollte, welche Anforderungen stellen wir überhaupt an unsere Mitarbeiter. Wen suchen wir konkret? Welche Fertigkeiten und vor allem welche Kompetenzen müssen neue potentielle Kollegen überhaupt mitbringen. Wie sieht ein Arbeitsalltag auf der Baustelle aus und kann ich als Frau überhaupt mithalten?

Im Laufe der letzten Monate, habe ich an sämtlichen internen Schulungen teilgenommen, die mir einen ungefähren Einblick verschafft haben, was ISOTEC überhaupt macht. Dabei habe ich viel über unsere Gewerke gelernt und hatte eine grobe Ahnung davon, wie z. B. eine Innenabdichtung aussehen sollte. 

 

Aber ist Theorie gleich Praxis?

Das kann ich in einem Wort ganz klar sagen. Jein! Aber genau das hat mir gefallen. Ich hatte keine Ahnung davon, was mich erwarten wird, deshalb bin ich ziemlich aufgeregt an meinem ersten Tag im Fachbetrieb Abdichtungstechnik Klein in Mönchengladbach angekommen. Um 06.40 Uhr trafen wir uns dort mit allen Kollegen und es wurde kurz besprochen, wer welche Baustellen übernimmt. Im Anschluss an das kurze Meeting habe ich meinem Kollegen geholfen, den Transporter zu beladen und bin mit ihm durchgegangen, was unsere Aufgabe sein wird.

Bei der Baustelle handelte es sich um einen Keller in einem älteren Einfamilienhaus, der an mehreren Seiten regelrecht nasse Wände aufwies. 

Was also machen?

Meine erste Vorbereitung für eine Innenabdichtung :-) Doch zurück an den Anfang. Als wir am Objekt ankamen, stellten wir uns erst einmal der Besitzerin vor, die schon sehnsüchtig auf uns wartete. Das Wetter war die reinste Katastrophe und man merkte mit jedem Regenschlag mehr ganz deutlich ihre Sorgen und Nöte. 

In diesem kurzen Moment wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, dass unsere Mitarbeiter nicht nur Fachwissen, sondern auch eine hohe soziale Kompetenz mitbringen müssen. Mein Kollege hörte ihr in aller Geduld zu und ging auf Ihre Sorgen ein. Man merkte förmlich, wie das Eis brach und die Dame sich aufgehoben fühlte. Sie ging mit uns runter an den Ort des Geschehens und erklärte uns, was sie bereits alles mit unserem Fachberater vereinbart hatte. Auch wenn wir diese Informationen schon vorliegen hatten, so war es doch sehr wichtig, dass die Kundin auch mit uns die Räume besichtigte und mein Kollege sich ein erstes Bild machen konnte. Nachdem alles geklärt war, hieß es Ärmel hochkrempeln und los.

Unser Sauberkeitsversprechen

Ich muss zugeben, dass ich das Thema Sauberkeit auf der Baustelle zwar in den Schulungen gehört habe, aber wie wichtig die Vorbereitung des Raumes in der Wirklichkeit ist, wurde mir erst jetzt bewusst. Bevor wir richtig loslegen konnten, bauten wir noch ein altes Metallregal auseinander, klebten Türen mit Folie ab und versuchten alle Stellen abzudecken, die durch unsere Arbeit komplett eingestaubt werden konnten. Und wie sehr wir Staub fabrizieren würden, davon hatte ich nicht im Ansatz die leiseste Ahnung. 

Parallel dazu mussten wir den Kampf mit einem alten gemauerten Waschbecken aufnehmen. Als wir es in seine Einzelteile zerlegt hatten um es entsorgen zu können viel auf, dass das Gerüst, auf dem es gemauert wurde schon komplett mit Wasser durchtränkt war. Nachdem wir den Bauschutt des Beckens aus dem Kellerraum entsorgt hatten, durfte ich mich zum ersten Mal wie eine richtige Heldin fühlen. 

Mein neues Spielzeug

Man kann es sich wahrscheinlich kaum vorstellen, aber für mich war es etwas Besonderes, als ich zum allerersten Mal in meinem Leben einen Stämmhammer bedienen durfte. Sascha, mein Kollege, machte mich mit der Bedienung vertraut und mich überkam  ein Gefühl der Freude. Ich durfte einen alten Sockel von den Wänden abstämmen. Ich hätte nie in meinem Leben gedacht, dass ich so etwas kann und dass ich das auch trotz richtig großer Anstrengung und viel Schweiß bis zum Ende durchhalte. 

Eingepackt in Schutzmontur, Handschuhen, Brille und Atemmaske konnte ich mich richtig austoben. Und mit austoben meine ich so richtig Dreck und Schutt zu fabrizieren. 

Einige Stunden später, war klar, dass es auf Feierabend zuging. Mein Kollege hatte kein Erbarmen, denn unser Sauberkeitsversprechen besagt auch, dass wir eine Baustelle ordentlich verlassen, bis wir weiterarbeiten. So trugen wir Eimer um Eimer Beton und andere sehr sehr schwerer Dinge aus dem Keller raus. Meine Arme fühlten sich weit länger als je zuvor an, aber ich hatte es geschafft. Ich hatte durchgehalten und war, so wie ich finde auch eine große Hilfe für meinen starken männlichen Kollegen.

Zufrieden und hundemüde bin ich an dem Abend ins Bett gefallen. Aber mir war egal, dass um 4 Uhr der Wecker wieder losgehen sollte, denn ich wollte rausfinden, was ich noch so alles kann und wie es auf der Baustelle weitergehen sollte. Aber mehr dazu in meinem nächsten Beitrag.

Über die Autorin:

Jennifer Kokoschka

Personalfachkauffrau

Nach meiner Ausbildung zur Industriekauffrau und langjähriger Tätigkeit im Research und Recruiting für eine Personal- und Unternehmensberatung habe ich eine berufsbegleitende Weiterbildung zur Personalfachkauffrau abgeschlossen. Nun bin ich seit Anfang September 2017 ein neues Mitglied der ISOTEC-Familie. In meiner täglichen Arbeit unterstütze ich das Team der HR-Abteilung in Recruitingprozessen und Personalmarketing. Die tägliche Arbeit mit Menschen, das Erkennen von Potentialen und dort anzusetzen um Menschen zu fördern und Sie zu wertvollen und unverzichtbaren Mitarbeitern zu formen ist das schönste Feedback was man als Geschenk bekommen kann. Genau deshalb schätze und liebe ich die Arbeit im HR-Bereich.